Presse
Auf dem Holzweg zur Oskar-reifen Leistung
Denn bereits 1990 erhielt der Frauenhainer von der Treuhand die klare Aufgabe, einen Westinteressenten für die Privatisierung zu finden.Zu diesem Zeitpunkt bearbeiteten 27 Mitarbeiter pro Jahr 15 000 bis 20 000 Kubikmeter Holz für Masten und Bahnschwellen.
Interessenten kamen zwar, aber die enormen Altlasten hielten diese vom Kauf ab,
erinnert sich Tilo Vogel.
Monate später hatte er noch immer kein seriöses Privatisierungsangebot auf dem Tisch.
Die Firma schrumpfte auf sechs Mann. Es folgte Kurzarbeit Null. Die Treuhand wollte liquidieren. Sie war der Auffassung, der Betrieb sei nicht überlebensfähig.
Millionen hohe Altlasten bereiten schlaflose Nächte
Doch Tilo Vogel sah das anders. Nahm all seinen Mut und sein Geld zusammen, wagte den Schritt ins Ungewisse und kaufte den Betrieb. Alternativen hatte ich keine, höchstens die,
mich auf dem Arbeitsamt mit anzustellen, sagt er heute.
Es wurde investiert und das Geschäft wieder angekurbelt. Der erste Großauftrag konnte realisiert werden: 35 000 Schwellen für die Deutsche Reichsbahn und 44 000 Telefonmasten für die Deutsche Telekom. Einen Pferdefuß hatte allerdings die rettende Privatisierung: Altlasten, enorme Boden- und Grundwasserkontamination. Man kann nicht auf verseuchtem Boden investieren.
Also musste ich beides unter einen Hut bringen: sanieren und investieren, so Vogel.
Im August 1999 begann schließlich eine der wohl größten Bodensanierung Sachsens.
Und sein 57 000 Quadratmeter großes Firmengelände glich eher einer Mondlandschaft. Ursprünglich waren dafür 2,6 Millionen Euro vorgesehen. Daraus wurden jedoch 8,5 Millionen Euro.
Ein Unternehmen mit sauberer Weste
Schuld für diese Kostenexplosion war eine Reihe von bösen Überraschungen: Granatenfunde, einbetonierte Giftfässer, plötzlich aufgetauchte Leitungen und Kabel, von deren Existenz keiner wusste, metertiefe Teer- und Ölschlämme.
Erst nach monatelangem Ringen mit den Behörden hatte sich der engagierte Geschäftsmann die Freistellung von den Umweltaltlasten durch den Freistaat erkämpft.
Hier musste ich hart bleiben, sonst wären wir krachen gegangen, gesteht Vogel, sich an die zahlreichen Dispute mit den Behörden erinnernd. Jetzt sind wir nicht nur wirtschaftlich gesund und modern, sondern auch ein Unternehmen mit sauberer Weste, so der Firmenchef mit einem verschmitzten Lächeln.
Insgesamt 5,2 Millionen Euro wurden hier seit 1992 investiert. Und von Jahr zu Jahr konnte der Umsatz gesteigert werden. Waren es 1992 noch 2,8 Millionen, so standen im vergangenen Jahr 7,1 Millionen Euro zu Buche. Was immerhin eine Steigerung von 250 Prozent entspricht. Mittlerweile bietet das Wülknitzer Unternehmen 39 Arbeitsplätze.
Das Erfolgsrezept? Nicht abwarten und Tee trinken, sondern sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, antwortet Tilo Vogel prompt. Wir sind innovativ hinsichtlich der Investitionen, Produkte und Umwelt sowie der Kundenwünsche und Nachbarn, betont er.
Qualitäts- und Umweltzertifikate zieren die Wände des Geschäftsführerzimmers.
Besonders stolz ist Tilo Vogel auf das neueste ihm zuerkannte Gütesiegel: das nach europäischen Normen kombinierte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem.
Hauptkunden für die Holzschwellen und -masten aus dem Imprägnierwerk sind die Deutsche Bahn AG und Deutsche Telekom AG sowie zunehmend große Energielieferanten und Netzbetreiber.
Mit patentierter Welt-Neuheit auf den Markt
Dass hier Qualität, Liefertreue und Preise stimmen hat sich längst weltweit herumgesprochen. Denn seit 1998 ist die kleine Firma nahe der Stadt Gröditz in den Export eingestiegen.
Exportiert wird beispielsweise in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Jemen, Tansania, Saudi Arabien, Oman und in die Türkei.
Derzeit wartet man in Wülknitz auf den Zulassungsbescheid einer kleinen Sensation.
Denn seit vergangenem Jahr wird hier auf der Grundlage ihres Patentes an einem umweltfreundlichen Holzschutzmittel gearbeitet. Das Creosote EC 265 soll das bisher gesundheitsgefährdende und stark riechende Holzschutzmittel ablösen.
Mit dieser Weltneuheit will man dann auf den Markt.
Noch denkt Tilo Vogel nicht ans Aufhören. In zwei, drei Jahren, mit 65 vielleicht, sagt der agile Geschäftsmann. Er möchte sein Unternehmen später in guten Händen wissen.
Es soll in Familienhand bleiben. Deshalb feile er gemeinsam mit Schwiegersohn Oliver Arlt an einem Unternehmensnachfolgekonzept. Der setzte sich nochmals auf die Schulbank, studierte Betriebswirtschaft. Gemeinsam schwingen sie jetzt hier das Zepter. Und das erfolgreicher denn je.
Trotz zahlreicher böser Überraschungen ließ er sich nicht unterkriegen: Tilo Vogel, Geschäftsführer der Imprägnierwerke Wülknitz, hat bewiesen, dass man es auch auf dem Holzweg zur Oskar-reifen Leistung schaffen kann. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen, das auf eine 128-jährige Geschichte zurückblickt, mit dem Mittelstands-Oskar geehrt. Foto: Schröter
Firmenhistorie
Die Gründung des ersten Unternehmens auf dem Wülknitzer Firmengelände, des heutigen Imprägnierwerkes, erfolgte 1875 als Sägewerk für Eisenbahnschwellen und Bauholz .
Mit dem Imprägnieren von Eisenbahnschwellen wurde vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen.
Ab 1956 entstand daraus der VEB Imprägnierwerk Wülknitz.
1990 wurde per Gesetz der Volkseigene Betrieb in eine GmbH der Treuhandanstalt umgewandelt und zum Verkauf angepriesen. Doch keiner wollte diese Firma mit den enormen Altlasten und 27 Mitarbeitern haben.
1992 erwarb Tilo Vogel das Unternehmen von der Treuhand selbst. Danach wurde kräftig saniert und investiert.
1994 entstand ein Holzfachmarkt, 1997 ein neues modernes Imprägnierwerk und 1998 ein weiterer Holzfachmarkt in Riesa.
1998 wurde aus dem Betrieb ein Familienunternehmen. Dr. Brigitte Vogel, Ehefrau des Investors, und Tochter Silke Arlt wurden Mitgesellschafter. Seit Mai 2002 zählt auch Schwiegersohn Oliver Arlt zum Team. Der 39-Jährige ist Technischer Geschäftsführer.
Heute beschäftigt die Firma 39 Mitarbeiter und bildet 7 junge Leute als Handelsfachpacker, Fertigungsmechaniker sowie Groß- und Handelskauffrau aus.
2002 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,1 Millionen Euro.
Interessenten kamen zwar, aber die enormen Altlasten hielten diese vom Kauf ab,
erinnert sich Tilo Vogel.
Monate später hatte er noch immer kein seriöses Privatisierungsangebot auf dem Tisch.
Die Firma schrumpfte auf sechs Mann. Es folgte Kurzarbeit Null. Die Treuhand wollte liquidieren. Sie war der Auffassung, der Betrieb sei nicht überlebensfähig.
Millionen hohe Altlasten bereiten schlaflose Nächte
Doch Tilo Vogel sah das anders. Nahm all seinen Mut und sein Geld zusammen, wagte den Schritt ins Ungewisse und kaufte den Betrieb. Alternativen hatte ich keine, höchstens die,
mich auf dem Arbeitsamt mit anzustellen, sagt er heute.
Es wurde investiert und das Geschäft wieder angekurbelt. Der erste Großauftrag konnte realisiert werden: 35 000 Schwellen für die Deutsche Reichsbahn und 44 000 Telefonmasten für die Deutsche Telekom. Einen Pferdefuß hatte allerdings die rettende Privatisierung: Altlasten, enorme Boden- und Grundwasserkontamination. Man kann nicht auf verseuchtem Boden investieren.
Also musste ich beides unter einen Hut bringen: sanieren und investieren, so Vogel.
Im August 1999 begann schließlich eine der wohl größten Bodensanierung Sachsens.
Und sein 57 000 Quadratmeter großes Firmengelände glich eher einer Mondlandschaft. Ursprünglich waren dafür 2,6 Millionen Euro vorgesehen. Daraus wurden jedoch 8,5 Millionen Euro.
Ein Unternehmen mit sauberer Weste
Schuld für diese Kostenexplosion war eine Reihe von bösen Überraschungen: Granatenfunde, einbetonierte Giftfässer, plötzlich aufgetauchte Leitungen und Kabel, von deren Existenz keiner wusste, metertiefe Teer- und Ölschlämme.
Erst nach monatelangem Ringen mit den Behörden hatte sich der engagierte Geschäftsmann die Freistellung von den Umweltaltlasten durch den Freistaat erkämpft.
Hier musste ich hart bleiben, sonst wären wir krachen gegangen, gesteht Vogel, sich an die zahlreichen Dispute mit den Behörden erinnernd. Jetzt sind wir nicht nur wirtschaftlich gesund und modern, sondern auch ein Unternehmen mit sauberer Weste, so der Firmenchef mit einem verschmitzten Lächeln.
Insgesamt 5,2 Millionen Euro wurden hier seit 1992 investiert. Und von Jahr zu Jahr konnte der Umsatz gesteigert werden. Waren es 1992 noch 2,8 Millionen, so standen im vergangenen Jahr 7,1 Millionen Euro zu Buche. Was immerhin eine Steigerung von 250 Prozent entspricht. Mittlerweile bietet das Wülknitzer Unternehmen 39 Arbeitsplätze.
Das Erfolgsrezept? Nicht abwarten und Tee trinken, sondern sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, antwortet Tilo Vogel prompt. Wir sind innovativ hinsichtlich der Investitionen, Produkte und Umwelt sowie der Kundenwünsche und Nachbarn, betont er.
Qualitäts- und Umweltzertifikate zieren die Wände des Geschäftsführerzimmers.
Besonders stolz ist Tilo Vogel auf das neueste ihm zuerkannte Gütesiegel: das nach europäischen Normen kombinierte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem.
Hauptkunden für die Holzschwellen und -masten aus dem Imprägnierwerk sind die Deutsche Bahn AG und Deutsche Telekom AG sowie zunehmend große Energielieferanten und Netzbetreiber.
Mit patentierter Welt-Neuheit auf den Markt
Dass hier Qualität, Liefertreue und Preise stimmen hat sich längst weltweit herumgesprochen. Denn seit 1998 ist die kleine Firma nahe der Stadt Gröditz in den Export eingestiegen.
Exportiert wird beispielsweise in die Vereinigten Arabischen Emirate, nach Jemen, Tansania, Saudi Arabien, Oman und in die Türkei.
Derzeit wartet man in Wülknitz auf den Zulassungsbescheid einer kleinen Sensation.
Denn seit vergangenem Jahr wird hier auf der Grundlage ihres Patentes an einem umweltfreundlichen Holzschutzmittel gearbeitet. Das Creosote EC 265 soll das bisher gesundheitsgefährdende und stark riechende Holzschutzmittel ablösen.
Mit dieser Weltneuheit will man dann auf den Markt.
Noch denkt Tilo Vogel nicht ans Aufhören. In zwei, drei Jahren, mit 65 vielleicht, sagt der agile Geschäftsmann. Er möchte sein Unternehmen später in guten Händen wissen.
Es soll in Familienhand bleiben. Deshalb feile er gemeinsam mit Schwiegersohn Oliver Arlt an einem Unternehmensnachfolgekonzept. Der setzte sich nochmals auf die Schulbank, studierte Betriebswirtschaft. Gemeinsam schwingen sie jetzt hier das Zepter. Und das erfolgreicher denn je.
Trotz zahlreicher böser Überraschungen ließ er sich nicht unterkriegen: Tilo Vogel, Geschäftsführer der Imprägnierwerke Wülknitz, hat bewiesen, dass man es auch auf dem Holzweg zur Oskar-reifen Leistung schaffen kann. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen, das auf eine 128-jährige Geschichte zurückblickt, mit dem Mittelstands-Oskar geehrt. Foto: Schröter
Firmenhistorie
Die Gründung des ersten Unternehmens auf dem Wülknitzer Firmengelände, des heutigen Imprägnierwerkes, erfolgte 1875 als Sägewerk für Eisenbahnschwellen und Bauholz .
Mit dem Imprägnieren von Eisenbahnschwellen wurde vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen.
Ab 1956 entstand daraus der VEB Imprägnierwerk Wülknitz.
1990 wurde per Gesetz der Volkseigene Betrieb in eine GmbH der Treuhandanstalt umgewandelt und zum Verkauf angepriesen. Doch keiner wollte diese Firma mit den enormen Altlasten und 27 Mitarbeitern haben.
1992 erwarb Tilo Vogel das Unternehmen von der Treuhand selbst. Danach wurde kräftig saniert und investiert.
1994 entstand ein Holzfachmarkt, 1997 ein neues modernes Imprägnierwerk und 1998 ein weiterer Holzfachmarkt in Riesa.
1998 wurde aus dem Betrieb ein Familienunternehmen. Dr. Brigitte Vogel, Ehefrau des Investors, und Tochter Silke Arlt wurden Mitgesellschafter. Seit Mai 2002 zählt auch Schwiegersohn Oliver Arlt zum Team. Der 39-Jährige ist Technischer Geschäftsführer.
Heute beschäftigt die Firma 39 Mitarbeiter und bildet 7 junge Leute als Handelsfachpacker, Fertigungsmechaniker sowie Groß- und Handelskauffrau aus.
2002 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,1 Millionen Euro.
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Elbeholz erhielt Innovationspreis
Dieser Preisverleihung ging eine umfangreiche Bewertung auf dem Gebiet des Service, der Kundenfreundlichkeit, dem Sortimentsumfang, des Verkaufskonzept und die optische Warenpräsentation durch eine unabhängige Kommission voraus. Ausschlaggebend dafür, das der Preis in diesem Jahr an das ostdeutsche Unternehmen ging, war auch die beste Detaillösung, eine Kundenwerkstatt und die eigene Produktion von Carports nach Wunsch der Kunden im Unternehmen.
Spende für Wohnpflegeheim
Therapeutische und heilpädagogische Lern- und Hilfsmittel sollen von dem Spendengeld gekauft werden, welches Hannelore Gelbhaar und Heiko Birnbaum von der Firma Elbe-Holz-Riesa dem Wohnpflegeheim Heidehäuser übergaben. Betriebsleiterin Birgit Lühne nahm im Beisein von Heimbewohnern und Mitarbeitern den Scheck entgegen.
Spende für Wohnpflegeheim
Therapeutische und heilpädagogische Lern- und Hilfsmittel sollen von dem Spendengeld gekauft werden, welches Hannelore Gelbhaar und Heiko Birnbaum von der Firma Elbe-Holz-Riesa dem Wohnpflegeheim Heidehäuser übergaben. Betriebsleiterin Birgit Lühne nahm im Beisein von Heimbewohnern und Mitarbeitern den Scheck entgegen.
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Ein Oskar für das Imprägnierwerk Wülknitz
Mit Ideen und kräftigen Investitionen etwas ganz Modernes aus einem hoffnungslos veralteten mit stark kontaminiertem Boden und Grundwasser belasteten Betrieb entstehen lassen
Nach dem zweijährigen wirtschaftlichen Niedergang bis zur Privatisierung mit stornierten Verträgen, Pleite gegangenen Kunden und Kurzarbeit Null sollte die Unternehmensidee fruchten: Mit Ideen und kräftigen Investitionen etwas ganz Modernes aus dem hoffnungslos veralteten mit stark kontaminiertem Boden und Grundwasser belasteten Betrieb entstehen lassen. Diese Altlasten waren der Pferdefuß, so dass das junge Unternehmen kurz vor dem Aus stand. Sanieren und Investieren waren schwer unter einen Hut zu bringen, um mit imprögnierten, einbaufertigen Holzschwellen für Eisenbahnen, imprägnierten Holzmasten für Energieversorger und Telekom, Bauholz sowie Holz für den Garten- und Landschaftsbau wettbewerbsfähig zu sein. Für die Revitalisierung des belasteten Industriestandorts und fehlender Westbeteiligung war trotz Freistellung von der Umweltaltlast schwer eine Finanzierung zu finden. Aus dem ersten Investitionsprogramm mit 1,7 Mio. Mark sind inzwischen rund elf Mio. Mark geworden.
Auf dem Gelände des Imprägnierwerkes ist auch der Zielbahnhof dieser Dampflok, die ein Verein mit Enthusiasmus pflegt und im alten Glanz erscheinen lässt.
Nach dem zweijährigen wirtschaftlichen Niedergang bis zur Privatisierung mit stornierten Verträgen, Pleite gegangenen Kunden und Kurzarbeit Null sollte die Unternehmensidee fruchten: Mit Ideen und kräftigen Investitionen etwas ganz Modernes aus dem hoffnungslos veralteten mit stark kontaminiertem Boden und Grundwasser belasteten Betrieb entstehen lassen. Diese Altlasten waren der Pferdefuß, so dass das junge Unternehmen kurz vor dem Aus stand. Sanieren und Investieren waren schwer unter einen Hut zu bringen, um mit imprögnierten, einbaufertigen Holzschwellen für Eisenbahnen, imprägnierten Holzmasten für Energieversorger und Telekom, Bauholz sowie Holz für den Garten- und Landschaftsbau wettbewerbsfähig zu sein. Für die Revitalisierung des belasteten Industriestandorts und fehlender Westbeteiligung war trotz Freistellung von der Umweltaltlast schwer eine Finanzierung zu finden. Aus dem ersten Investitionsprogramm mit 1,7 Mio. Mark sind inzwischen rund elf Mio. Mark geworden.
Auf dem Gelände des Imprägnierwerkes ist auch der Zielbahnhof dieser Dampflok, die ein Verein mit Enthusiasmus pflegt und im alten Glanz erscheinen lässt.
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Patent - Wülknitzer sind wieder auf dem Öko-Tripp
Teer und umweltfreundlich. Eigentlich schließen sich diese beiden Begriffe aus. Mit Schrecken verweisen Umweltschützer auf die Tatsache, dass nach wie vor hölzerne Bauelemente und Masten mit Steinkohleteeröl imprägniert werden. Denn diese Flüssigkeit bleibt nicht ewig im Holz. Im Gegenteil. Sie verdunstet an der Sonne und erzeugt dabei krebserregende, Gase. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Teer sich ins Grundwasser verflüchtigt.Eine Alternative zu herkömmlichen Mitteln. Die Verantwortlichen im Imprägnierwerk Wülknitz haben sich deshalb Gedanken gemacht, diese Gefahren einzuschränken, vielleicht sogar zu verbannen. Geschäftsführer Tilo Vogel und sein Schwiegersohn Oliver Arlt kamen auf die Idee ein umweltfreundlicheres Teeröl zu entwickeln. Das Grundkonzept: Es soll eine stärkere Verbindung mit dem Holz eingehen und dessen Naturfarbe weitestgehend erhalten. Und tatsächlich, die ersten Bahnschwellen, die auf dem Betriebsgelände eingebaut wurden, sehen hell aus, so, als hätten sie nie einen Imprägnierdruckkessel von innen gesehen. Zum Vergleich liegen normale Schwellen daneben, schwarz und mit einem Ölfilm an der Oberfläche. "Wir sind überzeugt, dass wir jetzt eine Alternative zum herkömmlichen Teeröl besitzen", sagt Tilo Vogel. Doch allein hätten die Wülknitzer ihre Idee nicht verwirklichen können. Deshalb suchten sie geeignete Partner und fanden sie im Baseler Chemiekonzern Lonza, der den umweltfreundlichen Imprägnierstoff auf den Markt bringen möchte.Tilo Vogel, der Chef des Wülknitzer Imprägnierwerkes, zeigt auf die ersten Bahnschwellen, die mit dem neuen Imprägnierstoff Creosote behandelt und auf dem Betriebsgelände eingebaut wurden. Sie sehen hell aus. Zum Vergleich liegen normale Schwellen daneben, schwarz und mit einem Ölfilm an der Oberfläche. Die erste Präsentation von Creosote EC 265 auf dem Weltimprägnierkongress in Istanbul verblüffte die Fachwelt und die Konkurrenz. Große Holzverarbeitungskonzerne aus den USA und Kanada hätten schon Interesse bekundet, so Vogel. Die Europäer seien da zurückhaltender. Das könnte sich bald ändern, sollte die EU ein Teerverbot erlassen. "Die Mühlen in Brüssel mahlen schon", weiß der Wülknitzer. Ich hoffe, wenn die Herren dort ein Machtwort sprechen, dass unser neues Irnprägniermittel vom Markt akzeptiert wird."Daran, deutscher Marktführer zu werden, verschwendet er keinen Gedanken. Schön auf dem Teppich bleiben. heißt seine Devise. Außerdem sind die praktischen Versuche mit Creosote noch lange nicht beendet. Zwar stehen schon mehrere Holzmasten auf Testlinien bei Neubrandenburg und Darmstadt. Doch erst in drei Jahren sei endgültig absehbar, wie lange der Zaubertrank anhält.
Fest steht, die Wülknitzer haben sich in Sachen Ökölogie wieder mal Freunde gemacht. Bereits in den vorangegangen Jahren wechselten sie den verseuchten Boden ihres Betriebsgeländes komplett aus. Rund sieben Millionen Euro kostete diese Bodensanierung, die zu den bisher umfangreichsten im Freistaat Sachsen zählt.
Fest steht, die Wülknitzer haben sich in Sachen Ökölogie wieder mal Freunde gemacht. Bereits in den vorangegangen Jahren wechselten sie den verseuchten Boden ihres Betriebsgeländes komplett aus. Rund sieben Millionen Euro kostete diese Bodensanierung, die zu den bisher umfangreichsten im Freistaat Sachsen zählt.
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Weltweites Patent im Holzschutz aus Wülknitz
"Es ist uns gelungen, den Anteil des Steinkohlenteeröls beim Imprägnieren wesentlich zu senken", berichtet mit berechtigtem Stolz Gesellschafter und Geschäftsführer Tilo Vogel. Er weiß, wovon er spricht. Die Gedanken drehten sich darum schon seit der Betriebsübernahme 1992. An diesem Standort lief von 1956 bis 1990 die Massenproduktion von teerölimprägnierten Eisenbahnschwellen und salzimprägniertem Bau.
Bereits während der Revitalisierung des belasteten Industriestandorts begann in den Jahren 1997/98 die Entwicklung des teerölstämmigen Mittels Creosote EC 265, um nachteilige Eigenschaften von Steinkohlenteeröl (Imprägnieröl, Creosot) zu kompensieren, jedoch ohne auf die positiven Aspekte dieses Holzschutzmittels zu verzichten. "Ganz ohne die positiven Eigenschaften, wie langjährige Erfahrung (seit ca. 1840) und hohe Dauerwirksamkeit geht es aber nicht. Bei unserer Entwicklung benötigen wir nur noch etwa zehn Prozent der bisher eingesetzten Menge an Teeröl, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten", so Tilo Vogel. Kunden wie auch Interessenten sehen am Mustergleis auf Anhieb die Unterschiede. Eine Versuchslinie mit der Telekom soll im Mastbereich weitere Aufschlüsse geben.
Bereits während der Revitalisierung des belasteten Industriestandorts begann in den Jahren 1997/98 die Entwicklung des teerölstämmigen Mittels Creosote EC 265, um nachteilige Eigenschaften von Steinkohlenteeröl (Imprägnieröl, Creosot) zu kompensieren, jedoch ohne auf die positiven Aspekte dieses Holzschutzmittels zu verzichten. "Ganz ohne die positiven Eigenschaften, wie langjährige Erfahrung (seit ca. 1840) und hohe Dauerwirksamkeit geht es aber nicht. Bei unserer Entwicklung benötigen wir nur noch etwa zehn Prozent der bisher eingesetzten Menge an Teeröl, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten", so Tilo Vogel. Kunden wie auch Interessenten sehen am Mustergleis auf Anhieb die Unterschiede. Eine Versuchslinie mit der Telekom soll im Mastbereich weitere Aufschlüsse geben.
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